Der 31. März ist der Geburtstag der Widder-Persönlichkeit Joseph Haydn. Er war einer der innovativsten Anstoßgeber der Musikgeschichte.

Bekannt ist, dass er zu den „Erfindern" der Sonatensatzform, des Streichquartetts und der modernen Sinfonie gehört.

Ich bin mir darüber hinaus fast sicher, dass seine Opern in den nächsten Jahrzehnten eine ähnliche Renaissance erleben werden, wie in unserer Generation die Händel-Opern. Haydns Bühnenwerke enthalten Formexperimente und Stilbrüche, die geradezu postmodern anmuten.

Auch die Themen sind aufregend. Nicht nur seine Satire DIE WELT AUF DEM MONDE, auch etwa das erbärmliche Scheitern des ORPHEUS: Niemand sonst hat diesen Stoff so radikal modern vertont wie Haydn. Die Hoffnung auf gnädige Götter wird in einer krassen Sturmmusik hinweggefegt.

Oder die Oper ARMIDA, in der eine ökologische Katastrophe beschrieben wird, die wir erst heute als hochaktuell empfinden können. Man höre sich nur dieses Stück an: Die ergreifende Bitte eines Baumes, ihn und den Wald zu schonen (doch die Menschen werden ihn in der nächsten Szene zu Militärmusik dem Erdboden gleich machen).

Ernst Ott

Haydn Armida „Ah, non ferir! Verletze uns nicht!“
https://www.youtube.com/watch?v=h5EmKM-DD1Y