Chiron tritt in den Widder

Am 17.4.2018 wechselte Chiron zum ersten Mal in den Widder, nachdem er sich die letzten 7 Jahre durch das Zeichen Fische bewegt hat. - Bild © pict rider - Fotolia.com

Am 17.4.2018 wechselte Chiron zum ersten Mal in den Widder, nachdem er sich die letzten 7 Jahre durch das Zeichen Fische bewegt hat. Er wird den Fischen im September diesen Jahres noch einmal einen Besuch abstatten – hat er etwas vergessen, will er uns an etwas erinnern? – um dann im Februar 2019 für etwa 10 Jahre im Widder zu bleiben.

Der Kleinplanet Chiron wurde 1977 im Stier entdeckt, wir haben also bewusst noch keinen Durchgang durch Widder erlebt.
Beim Rückblick zu seinem letzten Aufenthalt in den Fischen finden wir uns in den 60ziger Jahren wieder mit der Hippie-Bewegung, dem Flower-Power, dem Beginn des New Age, der Frauenbewegung, der sexuelle Befreiung und neuen Erziehungsmodellen (Antiautoritäre Erziehung).
Mit seinem Eintritt in den Widder 1970 wurde die RAF gegründet, die aus den politischen und sozialen Idealen der 60ziger zur Terrorgruppe wurde und in dem Terrorjahr 1977, dem „Deutschen Herbst“, gipfelte – Chiron verließ das Zeichen Widder.
In vielen Demonstrationen gingen die Menschen allerdings auch friedlich auf die Straße, um sich einzubringen, z.B. gegen Atomkraftwerke oder den Vietnamkrieg.
Wenn ein Planet, besonders ein Langsamläufer, zu denen ja Chiron mit seiner 50 jährigen Umlaufzeit gehört, ein Zeichen verlässt, hinterlässt er uns manchmal einen Hinweis zur vorangegangenen Thematik. (sehr eindrücklich ebenso bei Uranus, als er die Fische verließ: ein Seebeben mit dem Tsunami, der Fukushima zerstörte, aber auch der Beginn des Arabischen Frühlings mit den Aufständen für mehr soziale Gerechtigkeit in Tunesien).
Nun verlässt Chiron also die Fische, konfrontiert uns im Herbst/Winter noch einmal mit deren Thematik, um im Februar 2019 nächsten Jahres einen neuen Zyklus zu beginnen – Widder, die Zeitqualität der Geburt und des Neuanfangs.
Bei der Deutung von Chiron liegt die Betonung oft auf dem Leiden und der „Wunde“. Das ist aber nur die eine Seite und für mich die weniger be-deutende, denn es geht um die Entwicklung von Empathie und den Wert der Erfahrungen für zukünftiges Verhalten.
Wenn wir uns die Erfahrungen, die wir in den letzten sieben Jahren machen konnten, anschauen, ging es wohl hauptsächlich darum, zu erkennen, wieviel Leid Mutter Erde mit ihren Menschen, Tieren und Pflanzen auf ihr durch unser egoistisches Verhalten ertragen musste. Und dass wir in den reichen Industriestatten vor den Folgen und Konsequenzen speziell unseres Handelns keinesfalls geschützt sind. Vor Klimawandel, Umweltkatastrophen, Dürren, Überschwemmungen, Hungersnöten oder Kriegen aus Machtgier mit all den betroffenen, flüchtenden Menschen helfen auch keine noch so hohen Mauern.
Die Erfahrungen könnten uns lehren, alles hängt mit allem zusammen (Barak Obama: „Wir sitzen alle im selben Boot“.), die Erde mit allem, was auf ihr lebt, ist eine Einheit. Der Mensch steht nicht über der Natur („macht euch die Erde untertan“ – dieser Satz dürfte sich wohl erledigt haben!), sondern ist ein Teil von ihr mit all der Verantwortung, die diese Erkenntnis enthält.
Das ist nun nicht das ehemalige „Fische-Mitleid“, sondern Empathie, die entsteht, wenn man Erfahrungen bewusst verarbeitet, um sie anschließend in Handlungen umzusetzen.
Und damit wären wir beim Folgezeichen, dem Widder.
Hier sollen und können nun Taten folgen. Es geht darum, mutig neue Wege zu beschreiten, zu initiieren, zu handeln, etwas zu tun. Und wenn wir die Erfahrungen aus dem Fische-Durchgang Chirons mitnehmen in dieses Zeichen, nicht etwa um rücksichtlosen Kampf gegen vermeintliche Gegner, um egoistisches Durchsetzen von Eigeninteressen, um Polarisieren und um Ab- und Ausgrenzung.
Deshalb ist die Frage: “Für was“ können wir die Widder-Energie einsetzen, so dass sie dem Wohle aller dient. Da gibt es viele Betätigungsfelder: neue Wege beim Umweltschutz, für Artenschutz, für erneuerbare Energie, für Bildung, für kulturelle Verständigung, für soziales Miteinander und, und, und.
Und das Tolle ist: dabei kann jeder mitmachen, denn wir sitzen ja alle im selben Boot und es kommt auf jeden Einzelnen an.
Also, packen wir´s an!

Eva Stangenberg


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