Ostern astrologisch: Pluto-Symbolik

Höllische Hasen!

Der Osterhase hat es faustdick hinter den Ohren - Er ist nämlich ein Abgesandter Plutos. Was hat Pluto, der leidenschaftliche Unterweltsgott (Herrscher des astrologischen Zeichens Skorpion) mit den süßen Osterhäschen zu tun?

von Ernst Ott Der Osterhase hat es faustdick hinter den Ohren Er ist nämlich ein Abgesandter Plutos. Was hat Pluto, der leidenschaftliche Unterweltsgott (Herrscher des astrologischen Zeichens Skorpion) mit den süßen Osterhäschen zu tun? An sich sehen Hasen nicht sehr dämonisch und unterweltlich aus; sie gehören eher zur Fruchtbarkeits-Symbolik des Frühlings. 


Werfen wir zuerst einen Blick auf die Geschichte des Osterfestes: Die ältesten Wurzeln des Osterfestes sind gewiss die Frühjahrsfeiern aller alten Völker. Sie fanden stets im Umkreis des Frühlings-Äquinoktiums statt, zu Beginn des astrologischen und kultischen Jahres, wenn die Sonne bei 0° Widder steht. Oft wird in diesem Zusammenhang heute „Ostara“ genannt, eine germanische Göttin. Leider weiß man von ihr gar nichts, außer dass sie im frühen Mittelalter Namenspatin für den Frühlingsmonat war, der damals „Ostermonat“ hieß (beim Hiistoriker Beda Venerabilis  um 700 n.Chr. Eostur-Monath“ genannt).


Besser informiert sind wir über das entsprechende Fest, das im alten Rom zum Frühlings-Äquinoktium gefeiert wurde. Es gehört zum Kybele-Kult. Da gab es archaische Rituale um Tod und Auferstehung. Es wurde daran erinnert, wie der mythologische Jüngling Attis sich der großen Göttin Magna Mater opfert und aus seinem Blut der neue Frühling hervor wächst. 


Viele Pflanzen- und Tiersymbole begleiteten die alten Frühlingsfeste mit welchen die Fruchtbarkeit der Äcker und Ställe beschworen wurde. Weil Hasen sich „wie die Karnickel vermehren“ – so eine bekannte Redewendung - gehören sie zu den Fruchtbarkeitssymbolen der Frühlingszeit. Tatsächlich können Hasenweibchen mit ihren zwei Gebärmüttern jährlich drei oder vier Mal Junge werfen.


Zur Pluto-Skorpion-Symbolik der Hasen kommen wir, wenn wir erfahren, dass diese Tiere vor allem im keltisch dominierten Kulturraum Europas noch eine andere Bedeutung hatten: Sie galten als Botengänger zur Unterwelt, beziehungsweise als Begleiter des Menschen in die Unterwelt und wieder zurück. Auch diese Deutung ist wie viele archetypische Weisheiten der realen Natur abgeschaut: Kaninchen haben viele Feinde und legen daher unterirdische Tunnelsysteme an, die oft kompliziert verzweigt sind. Dort verstecken sie sich. Doch später tauchen sie wieder in der Oberwelt auf. Kein Wunder also, dass Druiden und Schamanen sich bei ihren symbolischen Gängen in die Unterwelt der Hasen als Begleiter bedienten. Nun ist die Unterwelt einerseits die Welt der Verstorbenen, mit denen man dort in Kontakt treten kann, aber auch einfach die „geistige Welt“ der unsichtbaren Wirkkräfte, eine Schattenwelt voller wertvoller Ressourcen. Besonders die Kelten, die ja keinerlei Todesangst kannten, sondern die „Anderswelt“ mit der Gewissheit betraten, in neuen Inkarnationen wieder aufzutauchen, brauchten den Geist der Hasen als Führer, um wohlbehalten ab- und auch wieder aufzutauchen.


Nun wachsen die jungen  Pflanzen im Frühling nach der Vorstellung unserer Ahnen direkt aus der Unterwelt heraus. Für die alten Griechen wurzeln alle Pflanzen im Hades: Das Korn, das wir essen ist ein Geschenk Plutos aus dem Reich der Schatten. Natürlich wächst unsere Nahrung dann unter dem Licht der Sonne zur Reife, so dass wir mit jedem Brot ein doppeltes Geschenk zu uns nehmen: Es ist Gabe des Schattenreiches und des Lichts. Viele Astrologen kennen auch den wunderbaren Mythos, in welchem Plutos Gemahlin Persephone eine große Fruchtbarkeitsgöttin wird, indem sie jedes Frühjahr aus dem Hades herauf steigt und uns das Korn mitbringt. Auch sie ist eine Wanderin zwischen den Welten unten und oben, wie übrigens auf andere Weise auch der Gott Merkur in seiner Funktion als Vermittler zum Reich der Toten, der so genannte Hermes Psychopompos (Seelenführer Merkur).


Wenn die Hasen durch die österliche Natur hoppeln, so sind sie „von unten“ gekommen und gehören, genauso wie die erwähnten griechischen Götter, zu den Boten aus der Unterwelt.


Das christliche Osterfest ist ein Auferstehungsfest, es wird also symbolisch stimmig in der Frühlingszeit gefeiert, heute jeweils am Sonntag nach dem Widder-Waage-Vollmond. Dabei ist der Ostersonntag aber eine Antwort auf den Karfreitag. Nach seinem Kreuzestod besuchte Christus die Welt der Ahnen in der Unterwelt. Er stieg ins Totenreich und kam am dritten Tag zurück ans Licht. Die Assoziation zu den Kaninchen die wieder aus ihren Tunnels hervortreten, ist wirklich nahe liegend. Ebenso auch zu dem Wiedererwachen der Pflanzenwelt im Frühjahr.


Schoko-Osterhasen schmecken süß. Aber sie erinnern uns an das Mysterium von Tod und Wiedergeburt. Sie sind Auferstehungsgehilfen. Wer hätte das gedacht? Handelt es sich vielleicht um eine verborgene Wahrheit, die nur astrologisch oder philosophisch interessierte Menschen etwas angeht?  Die Mysterien der Unterwelt haben Kraft, über sie plaudert man nicht unbedacht. Die Volksweisheit, wie sie sich in Redewendungen und Sprichwörtern ausdrückt, hat den Hasen jedenfalls eine Schweigepflicht auferlegt. Wenn sie aus ihren versteckten Tunnelgängen ans Licht steigen, dürfen sie nicht über dieses Geheimnis sprechen. Sie müssen sagen: „Mein Name ist Hase – ich weiß von nichts!“

 

Einen astrologischen Blick auf die Bedeutung der einzelnen Osterfeiertage werfen folgende Artikel von Ernst Ott. Denn es handelt sich um Pluto-Feiertage von Sterben und Auferstehung.

Palmsonntag: https://www.astrologieschule.org/informationen/artikel/artikel-einzelansicht/palmsonntag-astrologische-deutung 

Gründonnerstag: https://www.astrologieschule.org/informationen/artikel/artikel-einzelansicht/gruendonnerstag-astrologische-symbolik 

Karfreitag: https://www.astrologieschule.org/informationen/artikel/artikel-einzelansicht/karfreitag-das-8-horoskop-haus 

Karsamstag: https://www.astrologieschule.org/informationen/artikel/artikel-einzelansicht/karsamstag-ein-pluto-tag-wie-kommt-man-vom-sterben-zur-neugeburt 

Ostersonntag: https://www.astrologieschule.org/informationen/artikel/artikel-einzelansicht/ostern-astrologisch-pluto-symbolik

 


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