März / April: Tag der Astronomie aus astrologischer Sicht

Ernst Ott bedauert in diesem kurzen Artikel, dass die Astronomen gewöhnlich nichts von der Astrologie halten. Er macht aber auch eine kritische Anmerkung zur heutigen Astrologie.

Die Astrologieschule gratuliert der jungen Wissenschaft der Astronomie zu Ihrem Tag!

Bis zum Jahr 1600 waren alle Sternenvermesser primär Astrologen. Das Motiv zur Erforschung des äußeren Himmels bestand seit Jahrtausenden darin, den inneren Himmel der Menschen besser zu verstehen, bzw. die Harmonie zwischen Himmel und Erde (Geist und Materie) besser darstellen zu können. Seit dem 17. Jahrhundert gab es vermehrt Forscher, welche die Sterne nur noch vermessen und nicht mehr deuten wollten. Sie trennten sich von der früheren Einheit aus Beobachtung und Deutung der Sterne, gründeten eine eigene Disziplin und nannten sie „Astronomie“ in Abgrenzung zur Astrologie.

Aus unserer Sicht ist das Vermessen der Sterne nur ein Werkzeug, um Symbole für die menschenkundlichen Deutungen zu gewinnen, die für uns den eigentlichen Inhalt darstellen.  Aus Sicht der Astronomen stellt die Vermessung selbst den eigentlichen Inhalt dar. Die Deutung der Sterne als Symbol für das irdische Leben ist für sie eine nebensächliche Zweitverwendung ihrer Daten. Und zwar eine falsche und unerlaubte. Zu diesem Urteil kommen sie, weil Astronomen  – wie fast alle Wissenschaftler – mit viel Eifer zwischen „wahr“ und „falsch“ unterscheiden. Diese Denkweise aus der kirchlichen Zeit ist leider den Astronomen schwer auszutreiben. Astrologie ist ihrer Meinung nach eine falsche, nicht zulässige Kunst. - Im Unterschied zu ihren kirchlichen Vorgängern sind die heutigen Wissenschaftspäpste jedoch so tolerant, Gegner ihrer Wahrheit nicht mehr zu foltern und zu töten. Darüber freuen wir uns.

Unsere Aufgabe als Astrologen wäre es in der Zwischenzeit, die Reste des bewertenden polaren Denkens innerhalb unserer eigenen Kunst endgültig hinter uns zu lassen. Nachdem wir erkannt haben, dass die Sterne nicht bewirkende Ursachen sind, sondern in ihrem Rhythmus nur symbolhaft Lebensgesetze abbilden, gibt es also auch keine Eindeutigkeit mehr in unserer Kunst. Wir sollten besser die Vieldeutigkeit von Symbolen als Segen sehen. Keine Konstellation ist gut oder schädlich, sie ist Abbild für eine in uns vorhandene und zu nutzende Energie.

Die Astrologieschule setzt sich seit vielen Jahren für eine wertneutrale Interpretation ein, für ein kreatives Umsetzen der offenen Symbole und dafür, dass dem betroffenen Klienten die oberste Deutungskompetenz zugesprochen wird.

Ernst Ott


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