Ein Schütze-Lied reist um die Welt: 200 Jahre „Stille Nacht“

Vor genau 200 Jahren erklang zum ersten Mal "Stille Nacht": Ein lichtes Schütze-Lied über eine dunkle Steinbock-Nacht. Der Anfang war unscheinbar. Ein Dorfschullehrer, der nebenbei Orgel spielte und ein bisschen komponierte, erfand auf den Text eines Hilfspfarrers zum Heiligabend 1818 ein neues Lied im Volkston. Lehrer Gruber verwendete den wiegenden Siciliano-Rhythmus, der seit dem Barock mit Hirten- und Naturstimmungen verbunden war und auch das Jesuskind in den Schlaf wiegen sollte. Nach der Christmesse sang Gruber zusammen mit Hilfspfarrer Mohr, der den Text gemacht hatte, zum ersten Mal „Stille Nacht, heilige Nacht“ mit einfacher Gitarrenbeleitung. Vom Ort der Uraufführung, dem bescheidenen Städtchen Oberndorf im Salzburgischen aus trat das Lied seine Reise an, reiste um die Welt und ist heute das bekannteste Weihnachtslied der Welt.


Das Horoskop der Uraufführung zeigt die Steinbocksonne der Wintersonnenwende eingerahmt von den beiden musikalischen Planeten Venus und Neptun, die mit ihr in Konjunktion stehen. Man kann sich bildlich vorstellen, wie sich die Sonne im 6/8-Takt zwischen ihnen hin und her wiegt. Neptun steht dabei auf der Mondknoten-Achse und auf Merkur des Komponisten Gruber.  (Weitere Horoskop-Zeichnungen am Ende des Artikels)

Komponist Gruber war eine Schütze-Persönlichkeit. Die idealistische fröhliche Schütze-Komponente verbindet ihn mit dem Dichter Mohr und auch mit dem Tag der Uraufführung. Daneben finden wir im Horoskop Franz Xaver Grubers Horoskop einen vielseitigen Zwillinge-Mond.

Der Dichter, Joseph Mohr, (Horoskop siehe unten) ebenfalls Schütze, wurde geboren mit Mond im Skorpion und im nächtlichen 8. Haus. Daneben leuchtet Jupiter wie „der Engel Halleluja.“ Jupiter, der Retter-Planet: „Christ der Retter ist da!“ Es ist keine überragende Dichtung, aber sie kam wohl aus tiefem Gemüt. Als er es dichtete, war Mohrs Skorpion-Mond durch den progressiven Mars ausgelöst. Und bei der Uraufführung am Heiligabend 1818 stand – was für ein Zufall – der Mond wieder an der gleichen Stelle im Skorpion: Ein Leuchten in der Nacht!

Um noch mehr Leuchten in das Lied zu bringen, setzte es der Komponist in D-Dur, eine glänzende Tonart, in der gewöhnlich die jubelnden Trompeten spielen.  Vielen Dank an die Schöpfer des Liedes! Wann immer es uns in der langen Winternacht Weihnachtsglanz bringt, können wir uns daran erinnern, dass es die Dunkelheit ist, aus der das Licht geboren wird: Durch einen sinnreichen Zufall haben Dichter und Komponist sprechende dunkle Namen: „Mohr“ und „Gruber“.


Weihnachten 2018
Ernst Ott








Hier die Handschrift. Für Kenner: Es sind ein paar punktierte Noten mehr vorgesehen, als heute üblicherweise gesungen werden.


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