Dem Neptun den Schleier entrissen!

Vor 200 Jahren kam Johann Gottfried Galle auf die Welt.  Er entdeckte den Planeten Neptun, bestand aber darauf, nicht als Entdecker zu gelten.  Den Ruhm verdiene der Kollege Le Verrier, der die mutmaßliche Position des erwarteten neuen Planeten vorher ungefähr errechnet hatte.  Dennoch war es Galle, der zum ersten Mal durch das Fernrohr schaute, ihn zweifelsfrei wissenschaftlich erfasste und dem Neptun seinen Schleier entriss.  An diesem Tag trat der Planet des Unsichtbaren aus seinem Versteck hervor und Galle gilt weltweit als sein Entdecker.

Galle selber wurde geboren, als Neptun im Aspekt zu seiner Sonne stand.  Vielleicht entwickelte der Entdecker daraus einen Charakterzug, der als ein Potenzial Neptuns gelten kann: Bescheidenheit.  Die Geburtszeit ist nicht gesichert, so nehme ich das Horoskop des Neumondes, denn Galle wurde an einem Neumond-Tag geboren: 9. Juni 1812, 7.49 Uhr Weltzeit in dem Örtchen Radis bei Gräfenhainichen in der Nähe von Wittenberg.



Als guter Schüler und Student erhielt er bald einen Assistentenposten in der Sternwarte und verbrachte seit seinem 23. Lebensjahr viele viele Stunden und Jahre seines Lebens vor den Fernrohren.  Er entdeckte einen Saturn-Ring, Kometen und Anderes.  Mit seinem Merkur-Uranus-Aspekt war er prädestiniert, Neues zu erforschen.  Wenn wir das stark besetzt elfte Haus, das Haus der Zukunftsvisionen, ebenfalls als einen uranischen Bereich betrachten, dann ist Uranus, Gott des gestirnten Himmels, Galles heimlicher Taufpate gewesen.  Der mythologische Uranus ist ja eigentlich eine Personifizierung des Sternenhimmels selbst.

Die Entdeckung Neptuns – ein jahrelanges Irren verschiedener Forscher zwischen Versuch und Irrtum – ist an sich schon eine unglaubliche Neptun-Geschichte.  Man hat dabei wirklich den Eindruck, dass hier ein kosmisches Geheimnis regelrecht ent-schleiert werden musste. Jupiter stand bei der Entdeckung auf Galles Sonne und Mond.  Der Zeitpunkt der Entdeckung ist eine Art „Geburtshoroskop“ des neuen Planeten.  Hier die Daten: 24. September 1846, um 0.14 Uhr nachts in Berlin.

Wenn ich mir überlege, wie viele bedeutende Erkenntnisse ich schon über mich und andere Menschen aus der astrologischen Deutung Neptuns bezogen habe, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass er einmal unentdeckt war.  Daher denke ich mit Dankbarkeit an Johann Gottfried Galle und wünsche ihm zu seinem 200. Geburtstag, dass er in der geistigen Welt – ganz ohne Fernrohr – weiterhin zauberhafte Entdeckungen machen darf.

Ernst Ott zu Galles 200. Geburtstag

 


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